Abschlussfeierlichkeiten zum Ende der Tempelfestivals zu Ehren von Gott Krishna und Göttin Durga in Kollam
Die grossen Tempelfeste finden jetzt, Ende März, ihren Höhepunkt in den Abschlussfeierlichkeiten.
Die Gebete und die Feiern finden rund um die Uhr statt. Die Feierlichkeiten haben alle einen religiösen Hintergrund.
Tagsüber gibt es viele Gebetszeiten von verschiedenen Gruppen in den Tempeln und nachmittags etwa gegen 17.00 Uhr werden die Prozessionen mit den Götterbildern durch die Strassen gemacht.
Voran geht der Träger mit dem hl. Feuer aus dem Tempel.
Es folgen die geschmückten Elefanten.
Dazwischen gibt es viele Trommlergruppen.
Trommlergruppen
Hier ein Wagen mit Tieren, die als Reittiere für die Götter dienen.
Reittiere für die Götter
Die Männer tragen große Gestelle mit Blumen geschmückt, die zu Ehren der Götter zur Prozession mitgeführt werden.
Blumenträger
Gott Vishnu und Göttin Lakshmi
Gott Vishnu und Göttin Lakshmi
Die Menschen haben sehr engen Kontakt zu den Elefanten. Selbst ich bin zum Fotografieren oft sehr dicht an die Elefanten herangegangen.
Die Mahuts, die Elefantenhüter, sind sehr wachsam. Aber es kommt häufig vor, dass ein Elefant ausrastet. Während der Tempelfestivals passiert es immer wieder, dass Menschen von Elefanten getötet werden. Die Zeitungen berichten mehrfach darüber. Es wird auch geschrieben, dass die Elefanten teilweise von ihren Mahuts schlecht behandelt werden.
Zu den Tempelfeierlichkeiten sind sie besonderen Stresssituationen ausgeliefert.
Die Besitzer machen mit den Elefanten viel Geld. Pro Tag bringt ein für die Paraden vermieteter Elefant etwa 30 000,– IR. ( ca. 300,–€ ). Das ist hier viel Geld. Sie sind dann dauernd im Einsatz, auch wenn sie krank sind, werden sie nicht geschont. Die Zeitungen schreiben, dass die Füsse der Elefanten sehr empfindlich sind. Sie haben oft Blasen und Eiterbeulen an den Füssen und werden dann trotzdem getrieben. Da ist es kein Wunder, wenn der Elefant ausrastet.
Elefant mit Mahut
Einer kleiner Stopp wird genutzt um die schweren Trommeln abzustellen
Trommeln sind abgestellt
und um den Dhoti ( das traditionelle Tuch für die Männer ) zu richten
Dhoti richten
Es geht weiter
Auch die Elefanten setzen sich in Bewegung
Vor den Häusern brennen die Oellampen und Räucherstäbchen. Auf dem Tisch stehen weiter gesegnetes Wasser aus dem Tempel und die Opfergaben für die Götter in Form von Reis, Kokosnuss und Sandelpuder.
Opfergaben für die Götter
Die Attraktion bei der Prozession für die jungen Männer ist das ” Uriyadi ” - Zerschlagen des Gefäßes -. ( An einem Seil, das über die Strasse gespannt ist, hängt an einem weiteren Seil ein Gefäß mit Blumen und mit brennenden Räucherstäbchen verziert ).
Dieses Gefäß soll von den jungen Männern, die vorher vom Pujari ausgewählt wurden, zerschlagen werden. Andere junge Männer ziehen das Gefäß immer wieder hoch, sobald die Jungen versuchen, durch Hochspringen das Gefäß zu zerschlagen. Beim Hochspringen werden die jungen Männer mit Wasser beschüttet.
Dieses Spiel der jungen Männer wird jedes Jahr aufs Neue gefeiert, denn es symbolisiert die Geschichte von Gott Krishna aus dem Ramayana, der zum Ärger seiner Mutter immer wieder die Butter aus dem Gefäß gegessen hat. Seine Mutter wollte ihn überlisten, indem sie das Buttergefäss an einem Seil an die Decke hochgezogen hat.
Aber mit seiner göttliche Kraft konnte Gott Krishna an das Buttergefäss hochspringen und die Butter trotzdem essen. Dabei ist aber oft das Gefäß zerbrochen.
Junge Männer versuchen das Gefäß zu zerschlagen und werden dabei mit Wasser begossen
Das Seil hat sich verheddert. Ein junger Mann klettert auf eine Leiter, um das Problem zu beheben.
die anderen Jungen halten die Leiter. Ein gewagtes Unternehmen. Aber das ist hier Alltag.
Manchmal scheint es mir so, als bestünde das ganze leben hier aus gewagten Unternehmungen. Spontan, schnell und oft unter riskanten Bedingungen wird hier Vieles geregelt. Und Manches, lange geplant und organisiert bleibt oft auf der Strecke liegen und regelt sich nicht.
Aus diesen Hörnern kommt ein heller und sehr lauter Ton.
Wieder eine Pause, die die Mahuts nutzen, um sich auszuruhen.
Mahuts ruhen aus
Am Abend vor dem Tempel geht es weiter
Am Abend vor dem Tempel
Die Menschen haben an jeder freien Ecke ihre Oellampen mit den Opfergaben aufgestellt.
Oellampe mit Opfergabe
Unermüdlich wird getrommelt.
Trommler
Die Jugend tanzt dazu
Junge Leute tanzen
Die Menschen lassen sich im Tempel vom Pujari segnen.
Menschen werden im Tempel gesegnet
Hier segnet der Pujari die Opfergaben. Ich habe mir vorher die Erlaubnis zum Fotografieren vom Pujari geholt.
Pujari segnet die Opfergaben
Am Sree Devi Durga Tempel werden die Götterbilder durch Illumination dargestellt.
Die Mutter aller Götter in ihrer Form als Kali - das Böse vernichtende -
Göttin Durga in ihrer Inkarnation als Kali
Auf der Bühne werden Ausschnitte aus dem Mahabharata getanzt.
Tänzer tanzt eine Geschichte aus dem Mahabharata
Am frühen Morgen verstummen die Trommeln. Das Feiern ist vorbei. Der Alltag beginnt.
Der Priester hat die Figur von Gott Krishna im Allerheiligsten gebadet, Ghee ( Butter ) und Milch über die Figur gegossen. Das Allerheiligste ist jetzt für 2 Tage geschlossen.
Doch das Feuer der göttlichen Liebe brennt weiter
Das Feuer brennt weiter